Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit
Das übergreifende Ziel des Erziehungsansatzes Maria Montessoris richtete sich auf die Persönlichkeit des Individuums, aber auch auf die Entwicklung der Fähigkeit zu Respekt und Solidarität anderen gegenüber und darauf, aktiv einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft und für ein friedfertiges Miteinander zu leisten.
„Die Erziehung muss die Entwicklung der Individualität und die der Gesellschaft unterstützen.“ (1937)
Schon in den 1930er Jahren, als fast niemand etwas von Umweltverschmutzung, Klimakrise, und Kulturkonflikten weltweit ahnte, wies Maria Montessori mit Nachdruck auf die Bedeutung eines sorgsamen Umgangs mit den Naturressourcen der Erde ebenso hin wie auf die Wichtigkeit aller Menschen, einander über Nations-, Kulturgrenzen hinweg anzuerkennen.
„Welterschütternde Kräfte lassen heute die Verwirklichung der menschlichen Einheit zu einer dringenden Notwendigkeit werden. Die Zeit ist vorbei, da irgendwelche Rassen oder Nationen zivilisiert sein können und andere dabei in Knechtschaft und Unwissenheit lassen. Das Beharren in diesen überlebten Vorstellungen kann nur zu weiteren Kriegen und Selbstzerstörung führen.“ (1948)
Mit der Welterkundung für 3–6 Jährige und der Kosmischen Erziehung für 6–12 jährige Kinder entwarf Montessori ein Konzept, das Kinder auf die Sicht von Natur- und Kulturphänomenen umfassend vorbereitet und Ihre Verantwortung als zukünftige Erwachsene anbahnt. Das anschließende Erdkinder-Setting schult Jugendliche darin, Entscheidungen für den Anbau von Pflanzen und die Haltung von Tieren zu treffen und verantwortungsbewusst dafür einzustehen. So erreichen sie die Bereitschaft 'to make changes'!